Reisebericht Gruppenreise 05

Reisebericht Telekomsenioren reisen in die Sächsische Schweiz

Wieder einmal wollte unser bewährter Klaus Wähler seinen Telekomlern kulturell etwas Gutes antun und hat zusammen mit dem Erholungswerk der “Post Postbank Telekom” eine interessante Reise in die Sächsische Schweiz zusammen gestellt.
Die Samstagsanreise über Hof wurde an der Göltzschtalbrücke unterbrochen. Deutschlands älteste und schönste Backstein- Eisenbahnbrücke, einem römischen Aquädukt ähnlich, war eine Besichtigung wert. Weiter ging es nach Dresden und weil wir überpünktlich dort waren, wurde noch die berühmte Molkerei mit den wunderschönen Jugendstilkacheln besichtigt. Hier machten die „Schleckermäuler“ ihre erste Bekanntschaft mit den hervorragend schmeckenden „Dresdener Eierschecken“. Pünktlich zum Abendessen kamen wir in unserem Hotel in Neustadt, einer alten „Goldgräberstadt“ zwischen Dresden und Bautzen, an.
Am Sonntag begann unser dicht gepacktes Kulturprogramm mit einer geführten Fahrt durch einen Teil des Elbsandsteingebirges. Vorbei an einem Wasserfall, der nur halbstündlich herabstürzt, denn zu mehr langt das immer wieder aufgestaute Wasser nicht, ging´s zur berühmten Bastei mit der malerischen Aussicht in das Elbtal und den Sandsteinformationen. Der Königstein, einer dieser Kegelberge, gekrönt mit seiner Burg, war unser nächstes Ziel. In dieser geschichtsträchtigen, nie eingenommenen, etwa 10 ha großen Festung schmachteten früher bedeutende Persönlichkeiten. Interessant waren die Erklärungen zu dem dortigen Brunnen. 152 Meter tief wird er nur von einsickerndem, qualitativ sauberem Wasser gespeist. Danach blieb noch genügend Zeit zum Bummeln oder die Aussicht genießen. Auch die Hungrigen und Durstigen kamen vor der Rückreise durch einen anderen Teil der Sächsischen Schweiz nicht zu kurz.
Tags darauf war eine Stadtführung in Dresden auf dem Programm. Gekonnt wurden wir zu den interessantesten Punkten dieser vom Krieg so schrecklich heimgesuchten Stadt geführt. Die bekannten Sehenswürdigkeiten aufzuzählen würde dem „Eulen nach Athen tragen“ gleichen. Extra angesagt war eine etwa einstündige und hoch interessante Führung durch die Semperoper. Auch deren Baugeschichte und ihre Architekten kamen nicht zu kurz.
Am Dienstag reisten wir nach Meißen. In der Porzellanstadt hatten wir das Glück, die neue Präsentation der Porzellanherstellung vorgeführt zu bekommen. Geduldig und detailliert wurden wir über die Porzellanherstellung informiert und unsere Frau Schochat hatte sogar, auf ihre leise und bescheiden vorgetragene Bitte ein kleines Köpfchen eines Deckelfigürchens im Rohzustand bekommen! Weitere Höhepunkte waren ein kleiner Rundgang durch Meißen, der Besuch der Albrechtsburg, 1471 durch Arnold von Westfalen erbaut, und die Besichtigung des Domes zu Meißen. Der Ort Meißen verlor bekanntlich sehr an Bedeutung, als die Herzöge von Sachsen 1485 Dresden als Residenz bevorzugten. Danach ging`s zur Moritzburg, einem aus alter Bausubstanz unter August II. neu errichteten Jagdschloss. Zurück reisten wir über Stolpen, dem Verbannungsort der schönen Gräfin Cosel, deren Schicksal wir schaurig-schön erzählt bekamen.
Der Mittwoch stand unter dem Motto „Zur freien Verfügung“. Lediglich eine Führung durch das „Grüne Gewölbe“ war angesagt. Und das war auch richtig so, denn alleine hätte man diese vielen Pretiosen nicht erfassen können. Den Rest des Tages hatte die Gruppe frei und konnte bei schönem Wetter bummeln, essen oder Kaffee trinken, bevor um 17.00 Uhr der Bus zum Abholen kam.
Am letzten Tag, dem Donnerstag, hatten wir ein „strammes Programm“. Die erste Station war Bautzen. Nichtkennern ist sie lediglich als ehemalige „DDR-Zuchthausstadt“ bekannt. Unsere 83jährige quietschfidele und fitte Führerin zeigte uns Bautzen in seiner ganzen Schönheit: die bekannte Wasserversorgung aus dem Spreetal, die Petrikirche, das Schloss und die wunderschön restaurierte Stadt. Weiter ging die Fahrt nach Zittau. Erster Programmpunkt dort war die Besichtigung des „Fastentuches“ von Zittau. In 90 auf Stoff gemalten Bildern aus dem 1485er Jahren, 45 aus dem Alten und 45 aus dem Neuen Testament, ist die gesamte Heilslehre des Christentums dargestellt! Die Führerin erzählte uns interessant, launig und kurzweilig die theologische Bedeutung eines Fastentuches, das Schicksal des Zittauertuches und die einzelnen Bilder darauf. Schade, dass die Zittauer diesen fast einmaligen Schatz nicht besser vermarkten. Nach einer kurzen Führung durch Zittau ging die Reise weiter in den Qybin, einen Kurort im südöstlichsten Teil Sachsens mit seiner Felsenkirche, einem aufgelassenen Cölestiner- Kloster und einer ehemaligen Reichsburg, beide als malerische Ruinen auf einem hohen Berg gelegen. Nur noch Wenige erklommen diese beiden unter Kaiser Karl IV. angelegten Sehenswürdigkeiten. Auf der Rückfahrt zeigte uns unsere Führerin noch einige so genannte „Umgebindehäuser“. Das sind Fachwerk- Weberhäuser, die den ersten Stock baulich so abgetrennt haben, dass die Erschütterungen durch die Webstühle nicht oder nur wenig auf den Wohnbereich im ersten Stock übergreifen können. An diesem Tag hatten wir unser – übrigens wie an allen Tagen – ausgezeichnetes Abendessen redlich verdient.
Am Freitag starteten wir gegen 8.00 Uhr vom Hotel und erblickten mit einigen Pausen am frühen Abend glücklich und zufrieden wieder das Münster in Ulm.
Wir wollen uns bei Klaus Wähler und Herrn Utz vom Erholungswerk “Post Postbank Telekom” für die reibungslose und gelungene Bildungsreise herzlich bedanken.
Alfred Eberhardt