Reisebericht Gruppenreise Harlesiel 2015
Reisebericht Nordsee-Harlesiel vom 30. 04. bis 09.05.2015
Donnerstag, 30.04.
ging es in aller Frühe unter der bewährten Leitung von Klaus Wähler und seiner neuen Praktikantin Angelika Graf mit dem Busfahrer Kurt Stelzenmüller, unsinzwischen wohlbekannt, in Richtung Harlesiel; wobei wir inzwischen wissen, dass es Carolinensiel-Harlesiel heißt und zur Gemeinde Wittmund gehört. Wir fuhren auf der A 7 und Klaus versuchte, unsere schläfrigen Gemüter durch diverse Süßigkeitsrunden und Angelika durch eine Gehirnjoggingrunde in Form eines alpha-numerischen Quizzings auf Trab zu halten.
Freitag, 01.05.
Nach der langen Anfahrt hatten wir am zweiten Tag die nötige Ruhepause eingelegt und uns vor Ort umgesehen, vielleicht sind auch einige mit dem Raddampfer auf der Harlegefahren. Das Feriendorf liegt unmittelbar hinter dem Damm zur Nordsee. Gelbe Rapsfelder zwischen grünen Wiesen ergeben ein tolles Bild.
Samstag, 02.05.
Nun begann die erste Ausflugsfahrt nach Bremerhaven. Zunächst führte eine Hostess durch das Deutsche Auswandererhaus, das wir in je zwei Gruppen mit Hilfe eines Boarding-Passes erkundeten. Es war beeindruckend, die Situation der damaligen Auswanderer von 1790 bis 1957 nachzuvollziehen. Allein zwischen 1830 und 1974 verließen ca. 7,2 Mio Menschen unser Land, um größtenteils in Ellis Island
(USA) anzukommen. Es gab einige Nachbildungen der Unterkünfte auf den Auswandererschiffen anzusehen. Besonders eindrucksvoll waren nachgebildete Abschiedsszenen auf dem Hafengelände. Es gab jedoch auch eine Abteilung für potentielle Einwanderer in früheren Zeiten. Anschließend gab es Freizeit für einen Imbiss im Mediterraneo, einem modernen Einkaufstempel, oder einer Besichtigung der Stadt Bremerhaven von oben, nämlich vom Turm des Atlantikhotels aus. Wer wollte, konnte an einer Hafenrundfahrt teilnehmen, das Schifffahrtsmuseum oder das Klimahaus besichtigen, ehe die Rückfahrt angetreten wurde, bei der uns Frau Kniep, unsere Reiseleiterin, von der wechselvollen Geschichte Ostfrieslands erzählte, das heute zu Niedersachsen gehört.
Sonntag, 03.05 stand zur freien Verfügung bis zur nachmittäglichen Teestunde, wo wir ein sog. Teeseminar erhielten und erfuhren, dass der zumeist aus Indien eingeführte Tee von Ostfriesland zum Nationalgetränk erhoben wurde
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Montag, 04.05.
Nach der Fahrt durch Aurich bestiegen wir das MS „Stadt Aurich“ in Richtung Emden. Dann fuhren wir auf dem Ems-Jade Kanal, der den Jadebusen mit dem Dollart verbindet, bis nach etwa Bangstede und wieder zurück durch diverse Schleusen. Schließlich besuchten wir noch das gewaltige Emssperrwerk Gandersum, durch das, wie wir später hören konnten, die auf der Meyer-Werft fertig gestellten Ozeanriesen geschleust werden. Frau Kniep führte uns noch nach Neßmersiel, dem Hafen für den Fährverkehr nach Baltrum, und anschließend in das reizende Städtchen Greetsiel zur Mittagspause. Dort wurden wir nicht nur durch Schönheit, sondern auch von Sonnenschein und Wärme überrascht. Die Heimfahrt erfolgt auf der Störtebekerlinie, vorbei an den auf Rund- und Langwarften erbauten Sielorten. So hat halt eine heimische Führerin ihr besonderes Insiderwissen
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Dienstag, 05.05.
fing gut an, nämlich mit dem 70er von Werner Span, der uns den Abschluss des ereignisreichen Tages mit einer Sektspende veredelte..Bereits frühzeitiger als sonst fuhr diesmal ein grüner Bus der Fa. Janssen
(lt. Frau Kniep) heißen die meisten Ostfriesen Janssen) nach Papenburg zur Meyer-Werft, deren Besuch ein weiterer Höhepunkt zu werden versprach. Unsere Erwartungen wurden erfüllt, nachdem die sprachgewaltige Mirjam auf alle Fragen eine passende Antwort gab. So werden auf der Werft die Ozeanriesen der Royal Caribean Linie (USA) und die der deutschen TUI-Reederei „Mein Schiff“ gefertigt. Die Rohbauten werden mit den Kabinen designt und geliefert, wobei das Inventar wie Wäsche und Geschirr wegen des Gewichts erst später hinzu gefügt wird. Die Dauer für die Herstellung eines derartigen Riesen beträgt etwa ein Jahr, wobei der vertraglich zugesicherte Termin unbedingt einzuhalten ist, da sonst erhebliche Konventionalstrafen fällig werden. Seither wurden auch die Schiffe der Aida-Flotte in der Werft hergestellt, aber nun hat Japan günstigere Angebote unterbreitet. Die Meyer-Werft hat bis 2019 eine sichere Auftragslage. Nach Fertigstellung der riesigen Dampfer müssen diese auf dem engen Kanal durch das Emssperrwerk bis zur Nordsee geschleust werden. Zum Bauprogramm gehören auf der kleineren Werft 2 noch Fähren, Forschungsschiffe sowie Gastanker. Insgesamt sind in Papenburg etwa 3000 Menschen beschäftigt. Im Anschluss wurde das Programm durch eine Stadtrundfahrt von Papenburg ergänzt. Inzwischen hatte auch ein Regenguss eingesetzt, so dass wir „das Venedig des Nordens“ zunächst vom Trockenen aus betrachten konnten, z. B. die auf und mit jeweils 6 Mio. Ziegeln erbaute und gegründete Antoniuskirche sowie die zahlreichen der Kanäle, die der Stadt den einzigartigen Reiz und den entsprechenden Namen verleihen. Der Fahrt schloß sich ein Bummel an, der bei den meisten mit einer Flucht in das nächste Cafe endete, weil schon wieder ein heftiger Regen einsetzte. Der Tag war noch nicht zu Ende, sondern nach dem Abendessen sangen und spielten die „Harle-Lerchen“, eine Gruppe von drei Frauen plus einem Akkordeon.
.Mittwoch, 06.05.
Es folgte ein Tagesausflug nach Norderney, einer der sieben vorlagerten ostfriesischen Inseln: Welcher Seemann lag bei Nanni im Bett? ( Wangerooge, Spiekeroog, Langeoog,Baltrum, Norderney, Juist, Borkum). Je nach Insel herrscht ein Fahrverbot für Kraftfahrzeuge; in Norderney ist dies nicht der Fall. Wir fuhren nun nach Norddeich, um zur Fähre zu gelangen und überzusetzen, wo uns bereits ein einheimischer Busfahrer erwartete. Dieser fuhr uns zur beliebten Norddüne, vorbei an einem Hundefriedhof, wobei es dort anscheinend einen katholischen und einen evangelischen gibt. So etwas! Übrigens urlaubte schon Heinrich Heine in Norderney. Lale Andersen wurde in Langeoog geboren und ihr Grab soll sich auch dort befinden.Wir stiegen am Rosengarten in Norderney aus und nach der Mittagspause wieder dort ein, um die Fähre zu erreichen. Sie benötigt, je nach Tidenstand, 45 bis 55 Minuten
Donnerstag, 07.05.
Der letzte geplante Ausflug führte uns nach Bremen, der Stadt mit dem höchsten Schuldenstand der BRD. So soll jeder Bremer mit 30000 € in der Kreide stehen. Angeblich regt sich die grüne Finanzsenatorin darüber auf, dass Bremen „das Griechenland Deutschlands“ genannt wird „Wir haben keine Zahlen gefälscht!“ der Stadtstaat bekommt jährlich 300 Mio € vom Bund. Na, ja , schön ist es schon, dort.Wir hatten mit jeweils zwei Gruppen eine kurze Stadtführung, bei der wir durch das Schnoorviertel, den Rathausplatz mit dem Rathaus, das den güldenen Saal besitzt, vorbei an den berühmten Bremer Stadtmusikanten, dem Roland-Denkmal, dem St.-Petri-Dom und schließlich durch die Böttcher Straße geführt, nein gehetzt, wurden. Dann folgte eine Stadtrundfahrt in die Außenbezirke und in das Hafengebiet. Im Anschluss gab es eine lange Pause zum Flanieren und Essen und schließlich fanden wir uns dann beim Rathausplatz ineiner fast abgeriegelten Zone einer CDU-Wahlkampfveranstaltung ein. Am heutigen Sonntag finden die Bürgerschaftswahlen in Bremen statt. (seither wird der Stadtstaat von Jan Börnsen regiert; kennt den jemand?)
Freitag, 08.05.:
Endlich mal wieder länger schlafen, denn heute war Ruhetag! Wir besichtigten nochmals Carolinensiel-Harlesiel, diese Ortsgemeinschaft und kauften den erforderlichen Reiseproviant, vielleicht auch ein Mitbringsel für den oder die Haushüter. Dann folgte das große Packen (oder das kleine, je nach dem). Schon bald kam der Fahrer Kurt Stelzenmüller der Fa. Fromm.
Samstag, 09.05.
Ja, leider ging die Zeit allzu schnell vorbei. Sie lesen richtig, denn der Busfahrer von der Firma Fromm kam bereits am Freitagabend pünktlich in der Ferienanlage an, um uns am Samstag wieder sicher nach Ulm zu bringen. So hatten wir viel Licht und ein bisschen Schatten. Etwas Licht auch, weil Kurt einen schnellen Heimweg auf der Sauerlandlinie, fand. Sei´s drum, wir hatten eine gute Zeit, auch dank Euch, lieber Klaus und Angelika, sowie Kevin Tabler vom Erholungswerk in Stuttgart.
Heide Stephan